Kolumne: Die Neue Deutsche Welle
Queer Royal – Georg Kasch über Spielvogthallodris ohne germanische Arbeitserlaubnis
Armes Deutschland! Wir haben es doch auch so schon schwer genug: Wirtschaftsmotor Europas, Großbeitragszahler der EU, G7-Supergastgeber, Weltkonflikt-Superratgeber, NSA-Superdatengeber, und dann noch Fußball-, Friseur- und Exportweltmeister, weltgrößte Safttrinker, die Größe, die Größe, ach!
Ja, aber kaum hat sich all das rumgesprochen, kommen sie zu uns: Die arbeitslosen EU-Jugendlichen, die uns in Neukölln den Latte macchiato wegschlürfen, die ganzen Ostler, der Balkan, die Israelis, die Araber, die Afrikaner, die Wölfe und bald wohl auch die sibirischen Bären. Alle wollen sie einen Teil von unserer Größe abhaben. Dabei haben wir doch selber nichts, aber was wir haben, haben wir uns hart erarbeitet. Oder hart ererbt, was aufs Gleiche herauskommt.
Aber jetzt kommt’s noch schlimmer. Jetzt entern sie auch noch unsere großdeutsche Kultur! „So wie jetzt in Wien, wo ein junger Spielvogthallodri (dessen Namen nichts zur Sache tut) mit australischem Migrationshintergrund, dem sie gerade die deutschsprachigen Subventionsasyltöpfe hinterhertragen (gestern Oberhausen, heute Wien, morgen Basel), die Tragödie ‚John Gabriel Borkman‘ umgejuxt hat“, wie ein Journalist (dessen Name nichts zur Sache tut) in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet. Und dann schneit es da in Wien auch noch unentwegt: „Dauerschneegestöber“!!! Ja sind wir denn hier in Norwegen???
Und wie hat der Hallodri die Töpfe angezapft? Mit „eigenem Text, der naturgemäß noch einmal Tantiemen einfährt und einer Studententheater-Comedy zur mittelmäßigen Ehre gereichen würde.“ Diese raffgierigen Australier! Das würde ein guter deutscher Künstler nie machen, da gehen die Tantiemen an so renommierte Übersetzer wie Florian Borchmeyer und Thomas Ostermeier.