Essay: Im Magnetfeld des Mythos
Viele zeitgenössische Dramen reiben sich an klassischen Stoffen. Um etwas über uralte Muster menschlicher Erfahrungen zu erzählen. Aber auch, um gezielt Korrekturen an den Altvorderen vorzunehmen.
Viele zeitgenössische Dramen reiben sich an klassischen Stoffen. Um etwas über uralte Muster menschlicher Erfahrungen zu erzählen. Aber auch, um gezielt Korrekturen an den Altvorderen vorzunehmen.
Raphaela Bardutzkys „Fischer Fritz“ konkurrierte 2021 um den Autor:innenpreis des Stückemarkts. David Böschs Inszenierung vom Landestheater Linz schaut genau auf die Figuren, ihre Sprache und gastierte jetzt im Nachspiel-Wettbewerb.
Eine zubetonierte Welt, in der sauberes Trinkwasser zum unerschwinglichen Luxus wird? Stefan Pucher hat die Uraufführung von Thomas Köcks „forecast:ödipus“ inszeniert – als packenden Enthüllungskrimi.
Queere Menschen und Menschen mit Behinderung müssen sich gleichermaßen in einer Welt behaupten, deren Mainstream-Matrix sie nicht entsprechen. So wundert es nicht, dass beide Gruppen in den performativen Künsten immer wieder ähnliche Strategien und Ästhetiken verfolgen.
Ein bekannter Choreograf, der eine Kritikerin angreift: Dieser Skandal liegt dem gefeierten Theaterabend von Wunderbaum zu Grunde, der vor seiner Weiterreise zum Berliner Theatertreffen zunächst beim Heidelberger Stückemarkt zu sehen ist.
René Pollesch hat das Theater auf mehr als eine Weise für immer verändert – auch, indem er der „weißen männlichen Hete“ die Deutungshoheit entzog.
Mit Elfriede Jelineks Endlosmonologen, in denen sich Maria Stuart und Elisabeth I. aka Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin an die Gurgel gehen, macht Pınar Karabulut am Deutschen Theater Berlin kurzen Prozess.
Theater mit Menschen mit Behinderungen ist so präsent wie nie. Zugleich gibt’s Gegenwind und Rückschläge. Prägnantestes Beispiel: die Münchner Kammerspiele. Kann das Theater retten, was die Gesellschaft bei der Inklusion vertrödelt hat?
Murat Dikenci, neuer Leiter des Gorki Studio Я, eröffnet mit einem Blick in die Wirtschafts- und Migrationsgeschichte der BRD: Gün Tanks Roman „Die Optimistinnen“ in der Regie von Emel Aydoğdu. Ein Feel-Good-Abend über die Kraft der Solidarität.
Nach ihrem erfolgreichen Ernst-Jandl-Abend „humanistää!“ machen Claudia Bauer und Peer Baierlein am Deutschen Theater Berlin auf der Grundlage von Kurt Schwitters‘ „Ursonate“ reinstes, prallstes Musiktheater.