Opernkritik: Ein schwieriges Werk und seine vielen Tücken
David Hermann inszeniert Beethovens „Fidelio“ an der Deutschen Oper – das aber ziemlich fad
David Hermann inszeniert Beethovens „Fidelio“ an der Deutschen Oper – das aber ziemlich fad
Zwischen Märchenhütte und Shakespeare-Parodie: In „As You Fucking Like It“ klopft Regisseur Bastian Kraft am Deutschen Theater Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“ auf Identitätsfragen ab.
Peter Jordan und Leonhard Koppelmann haben mit „Marie Antoinette oder Kuchen für alle!“ in der Komödie am Kurfürstendamm das Vorzeigepaar des französischen Absolutismus vom Schafott geholt. Anna Thalbach und Alexander Simon brillieren als Marie-Antoinette und Louis XVI. an einem Abend zwischen Türenklapp und Castorf-Volksbühne.
Die Staatsoper versucht, Hans Werner Henzes politisches Stück “ La piccola Cubana“ für die Bühne zu retten
Posthum ist mit „Theater in Deutschland 1967-1995“ Günther Rühles dritter und letzter Band deutscher Theatergeschichte erschienen. Sicher: Das Werk trägt das bürgerliche Theater zu Grabe. Es enthält aber auch Déjà-vus und Anekdoten, die einen geradezu romantisch glotzen lassen.
Barbara Hauck zeigt im Grips das Stück „Die blauen Engel“ als zupackendes Hinterhof-Theater mit starken Charakteren.
Regisseurin Caroline Guiela Nguyen widmet sich in „Kindheitsarchive“ an der Schaubühne den Problemen von Auslandsadoptionen – ergreifend, ohne Melodrama
Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin eröffnet eine neue Spielstätte: die M*Halle. Sie verzaubert mit rauem Charme, bringt aber auch technische Schwierigkeiten mit sich. Steffi Kühnert inszeniert Schillers „Kabale und Liebe“ als kalte Welt in provisorischer Umgebung und mit starken Schauspielleistungen.
Nikolaus Habjan zeigt an der Oper Dortmund Mozarts „Zauberflöte“ mit zeitloser Ausstattung, eindeutigen Charakteren und einer klaren Geschichte. Die Botschaft ist deutlich, aber auch ein bisschen dünn.
Zur Saisoneröffnung an der Komischen Oper unter neuer Intendanz hat Marco Štorman Luigi Nonos „Intolleranza 1960“ inszeniert, in einer eindrucksvollen Raumbühne, die den Saal zur Eiswüste macht.