Kolumne: Arme Seelen in Not
Es ist Advent und überall werden Weihnachtsmärchen gespielt. Wunderbar! Einige von ihnen weisen queere Spuren auf, die die Norm stören – und manchmal auch stabilisieren: als Hexen, Feen, Merjungfrauen. Und die Kinder?
Es ist Advent und überall werden Weihnachtsmärchen gespielt. Wunderbar! Einige von ihnen weisen queere Spuren auf, die die Norm stören – und manchmal auch stabilisieren: als Hexen, Feen, Merjungfrauen. Und die Kinder?
Dragqueens sind Kunstfiguren aus Make-Up und Glitter, auf Partys und in Shows, auch in der Freien Szene und im Stadttheater. Jetzt finden sie sich zunehmend in den Schusslinien der Identitätsdebatten wieder.
Moral ist nicht. Dafür Mord, Schmeichelei und Lüge. Wer zahlt, gewinnt. So geht es zu im berühmten Musical „Chicago“ des Trios Fred Ebb, Bob Fosse und John Kander, 1975 in New York uraufgeführt. Barrie Kosky hat es jetzt an der Komischen Oper Berlin als Glitzerspektakel mit Brecht-Appeal aufgelegt. Und was für eins!
Ein großes Gegiere und Gefummel: Bei Jessica Weisskirchen wird Ewald Palmetshofers „Edward II. Die Liebe bin ich“ in der Box des Deutschen Theaters zum SM-Trip in der Folterkammer. Die königliche Schamkapsel glitzert hell, doch die alte Frage bleibt: Wo genau wohnt hier die Liebe?
Das dreiköpfige Leitungsteam des Berliner Theatertreffens muss nach nur einem Jahr den Posten räumen. Künftig kehrt das renommierteste Theaterfestival Deutschlands wieder zur Einzelspitze zurück. Die entscheidenden Fehler wurden jedoch auf anderer Ebene gemacht.
„Fremder als der Mond“: Das Berliner Ensemble startet mit einer Hommage an den Hausgeist in die neue Spielzeit. Oliver Reese holt dafür mit Katharine Mehrling an den Schiffbauerdamm. Ihr Auftritt ist ein Coup.
Wagner meets Hightech: Jay Scheib nimmt mit „Parsifal“ des Großmeisters Idee von Bayreuth als Laboratorium ernst: Beim „Bühnenweihfestspiel“ können Zuschauer:innen mit AR-Brille symbolträchtige Illustrationen erleben. Geht das Gesamtkunstwerk auf?
Im Pride Month tut alle Welt so, als wären die Rechte queerer Mensch längst durchgesetzt. Aber das Bild trügt. Im Sommer heißt es nun: Kräfte bündeln.
Vortrag und Diskussion bei „German Literary Institutions: The Berlin Seminar“ der University of Notre Dame & University of Georgia
Was als Smalltalk begann, endet in einem Thriller: Alejandro Leiva Wenger gewinnt mit „Leichenschmaus“ den Internationalen Autor:innenwettbewerb. Ein Stück mit großem Nachspielpotenzial. Auch die beiden anderen Stücke aus Schweden beweisen Qualitäten.